In den Herbstferien wollten wir nochmal ein bisschen Sonne tanken. Ein wenig Kultur in Verbindung mit ein paar entspannten Stunden am Strand. Unsere Wahl fiel auf Barcelona. Nicht zuletzt auch weil mein Sohn gerne einmal hinter die Kulissen des Fußballstadions Camp Nou blicken wollte.
Für die Anreise mit dem Flugzeug in die katalanische Hauptstadt hat man die Wahl zwischen zwei Flughäfen: El Prat und Girona. Vom Letzteren benötigt man zwar etwas länger bis in die Stadt, da Ryanair aber so günstige Flüge von Bremen nach Girona anbietet, nahmen wir die Fahrzeit gerne in kauf. Praktischerweise gibt es am Flughafen in Girona nämlich einen Busshuttel dessen Fahrzeiten sich am Flugplan orientieren. So gibt es keine langen Wartezeiten. Tickets kann man auch direkt an der Busstation am Flughafen kaufen. Die Kosten für Hin- und Rückfahrt betragen pro Erwachsenen 25 Euro. Die Transferzeit beträgt circa 70 Minuten.
In Barcelona angekommen ging es dann zunächst in unsere Unterkunft. Gebucht hatten wir ein schönes Appartment über Airbnb nahe der Sagrada Familia, welche wir vom Küchenfenster aus sogar sehen konnten. Das Camp Nou und der Park Güell waren von hier aus ebenfalls gut erreichbar. Auch gab es einige Supermärkte und Spielplätze in der Nähe. Ein besonders schöner ist direkt im Park bei der Sagrada Familia. Einziges Manko war der etwas längere Weg zum Strand. Dieser dauerte mit dem Bus nämlich circa 30 Minuten. Glücklicherweise gab es aber direkt neben unserer Unterkunft eine Busstation.
Überhaupt haben wir in Barcelona sehr häufig die öffentichen Verkehrsmittel genutzt, da die verschiedenen Sehenswürdigkeiten doch recht weit auseinander liegen. Es gibt aber in der Metro günstige 10er Fahrkarten zu kaufen.
Unsere Barcelona-Reise im Überblick:
- Tag 1: von der Sagrada Familia bis zum Hafen
- Tag 2: Camp Nou
- Tag 3: Platja de Bogatell
- Tag 4: Mosaikkurs im „Mosaiccos“
- Tag 5: Park Güell und Bunkers del Carmel
Tag 1: von der Sagrada Familia bis zum Hafen
Da die Sagrada Familia fußläufig von unserer Unterkunft entfernt lag, haben wir unser Sightseeing-Programm hier begonnen. Barcelonas Wahrzeichen befindet sich seit 1882 im Bau und ist eines der berühmtesten Werke Gaudis, welcher das Aussehen der Sagrada Familia maßgeblich geprägt hat. Alle Architekten die nach seinem Tod 1926 an seinem Werk weiterarbeiteten, oriertierten sich an seinen Plänen.
Wir schauten uns die beeindruckende Fassade nur von außen an und besuchten dafür den anliegenden Park inklusive schönem Spielplatz. Eine Führung wäre aber sicherlich auch interessant gewesen.


Von der Sagrada Familia aus fuhren wir ein kurzes Stück mit der Metro bis zum Placa de Catalunya, dem nördlichen Ende von „Las Ramblas“. Hier frühstückten wir im Flax&Kale. Ein stylisches Cafe mit einer großen, gesunden Frühstücksauswahl (inklusiver vieler veganer Gerichte, Bowls und Smoothies). Alles super frisch. Uns schmeckte es hervorragend.
Ausreichend gestärkt ging es weiter zur „Las Ramblas“. Die 1,3 Kilometer lange Einkaufsstraße ist ein wahres Shopping-Paradies. Wobei hier nicht nur die Hauptstraße toll ist, fast noch schöner sind die kleinen Gässchen seitlich der „Las Ramblas“. Hier gibt es viele kleine Läden, Boutiquen und natürlich auch zahlreiche Cafés. Und da die Gässchen viel zu schmal für Autos sind, alles ohne Verkehr.
Unsere Route führte uns weiter bis zum „Placa Reial“. Der Platz versprüht mit seinen vielen Palmen ein besonders schönes mediterranes Flair. Wir machten hier ein kleines Picknick direkt am Brunnen, aber auch in einem der Cafés direkt am Platz ließe sich gut eine Pause einlegen.


Ein paar Schritte weiter erreichten wir dann das Kolumbus-Denkmal (Mirador de Colom). Das Denkmal befindet sich am südlichen Ende der „Las Ramblas“ und wurde, wie der Name schon sagt, zu Ehren des Entdeckers Kolumbus gebaut. Die Statue zeigt in Richtung Mallorca, die Richtung seiner Abreise. Es gäbe hier auch noch die Möglichkeit mit einem Aufzug die 60 Meter bis zur Weltkugel, auf der Kolumbus steht, hochzufahren.
Hier, am „Placa del Portal de la Pau“ beginnt auch der alte Hafen von Barcelona der „Port Vell“. Über eine Holzbrücke gelangt man auf die „Rambla de Mar“. Hier hat man eine malerische Aussicht auf den Hafen mit seinen vielen kleinen und großes Segelbooten. Erwähnenswert ist hier auch das Einkaufszentrum „Maremagnum“ mit seinen vielen kleinen Geschäften und Boutiquen. Uns hat es auch hier sehr gut gefallen und ein Besuch ist auf jeden Fall empfehlenswert. Bei schlechten Wetter gäbe es auch die Möglichkeit das Aquarium von Barcelona zu besuchen. Dieses haben wir allerdings nicht besucht und stattdessen einfach die Sonne am Hafen genossen. Aber für einen Regentag wäre das bestimmt ein toller Ausflug.



Tag 2: Camp Nou
Bereits Zuhause gebucht und absolutes Highlight für meinen Sohn war der Besuch des Fußballstadions Camp Nou. Da ich selber nicht so fußballbegeistert bin, wurde aus dem Stadionbesuch ein Männerausflug. Hier kann man das Spielfeld, die Teambank, die Umkleideräume, die Pressezone und das Museum besichtigen. Und natürlich darf auch ein Besuch des Barcelona-Fan-Shops nicht fehlen. Fazit der Männer: ein Pflichtbesuch für jeden Fußballbegeisterten. Die Dimension des Stadions sollen sehr beeindruckend sein.

Tag 3: Platja de Bogatell
Auch darf ein Strandtag während des Barcelonaurlaubes nicht fehlen. Ein? Zugegeben waren wir öfters hier 🙂 In und um Bacelona gibt es mehrere Strände. Wir entschieden uns für den ruhigeren Strand „Platja de Bogatell“. Von unserer Unterkunft aus, nahe der Sagrada Familia, sind wir circa 30 Minuten mit dem Bus gefahren. Die Barceloneta währe zwar ein bisschen näher gewesen, allerdings auch entsprechend stärker frequentiert. Besonders hervorzuheben ist an der „Platja de Bogatell“ das große Klettergerüst für Kinder. Hier können sich Kinder so richtig austoben. Der Strand ist sehr sauber und das Meer ganz klar. Um den entspannten Strandtag ausklingen zu lassen, kehrten wir noch in eines des vielen Cafés zwischen Strand und Hafen ein. So gab es noch ein Gläschen Wein bei Sonnenuntergang.


Tag 4: Mosaikkurs im „Mosaiccos“
Der Mosaikkurs im „Mosaiccos“ war absolutes Highlight meiner Tochter (und meins). Wir haben den zweistündigen Kurs bereits im Vorfeld von Zuhause aus gebucht. Der Preis beträgt pro Teilnehmer 45 Euro, darin enthalten sind dann aber auch schon alle Materialien und die Kinder haben ein tolles Urlaubsandenken. Man kann zwischen vielen unterschiedlichen Motiven wählen und nach einer kurzen Einführung geht es dann auch schon los. Falls Hilfe notwendig war (oder wir mal nicht vorangekommen sind) wurde sofort Unterstützung angeboten. Erwähnenswert ist auch, dass die Inhaberin und ihre Mitarbeiterin deutsch sprechen (für die Kinder sehr schön) und ganz nebenbei noch ein paar Barcelona-Tipps abstauben konnten. Wir hatten an diesem Nachmittag alle zusammen so viel Spaß (auch die Erwachsenen durften ein bisschen helfen). Den Mosaikkurs sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen und er ist auf jeden Fall jeden Cent wert.




Gleich neben dem „Mosaiccos“ gibt es übrigens einen ganz besonders ansprechenden Schoko-Laden. Hier kauften wir uns ein paar der typisch spanischen Churros und suchten uns ein gemütiches Plätzchen in einer der kleinen Gassen.




Auch nicht weit entfernt ist der „Parc de la Ciutadella“. Hier wollten wir eigentlich ein wenig entspannen, aber leider war der Park an diesem Tag geschlossen.
Restauranttipp: Cafe Menssona
Im Cafe Menssona waren wir zum Frühstück, aber die gesamte Speisekarte sah sehr ansprechend aus. Und das Preis-Leistungs-Verhältnis war super.
Tag 5: Park Güell und Bunkers del Carmel
Im „Mosaiccos“ haben wir den Tipp erhalen den Park Güell gleich früh morgens zu besuchen. Zum einen ist es an diesem doch sonst so viel besuchten Tourihotspot morgens angenehm leer und zum anderen ist der Eintritt bis 8 Uhr sogar kostenlos. Ansonsten ist der Teil des Park mit den Mosaiken kostenpflichtig.
Von unsere Unterkunft aus war es nicht weit, sodass wir den Park fußläufig erreichen konnten. Der Park liegt auf einer Anhöhe. Als wir ankamen, wurde unser frühes Aufstehen mit einem atemberaubend schönen Sonnenaufgang belohnt. Wir gingen zunächst zum Wahrzeichen des Parks, dem mit Mosaiken verzierten Salamander. Anschließend weiter zur geschwungenen, ebenfalls mit Mosaik verzierten, Bank. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Stadt bis hin zum Meer. Nachdem wir alle Mosaikarbeiten angesehen hatten (leider war ein Teil aufgrund von Restaurierungsarbeiten gerade gesperrt), besuchten wir noch den öffentlichen Teil. Die Grünanlagen hier sind malerisch schön. Im Park haben wir dann auch einen schönen Kinderspielplatz für eine kleine Pause entdeckt.



Nach der Stärkung ging es weiter zum zweiten Mosaiccos-Tipp: die Aussichtsplattform Bunkers del Carmel. Vom Park Güell aus sind es zu Fuß circa 20 Minuten bergauf. Der Weg ist aber auch mit kleinen Kindern wirklich gut machbar. Zwischendurch gibt es immer wieder Rolltreppen für kleine Gehpausen.
Die Bunkers del Carmel wurden während des spanischen Bürgerkriges errichtet. Eine Anlage zur Luftabwehr, da man von hier oben einen Rundblick über die gesamte Stadt hat. Und wirklick, die Aussicht übertrifft alle anderen. Das besondere an diesem Ort ist auch, dass er bisher vom Tourismus verschont blieb. Es gibt hier keine Souvenierläden oder Cafes. Ein wundervoller und ruhiger Ort in dieser großen Stadt.



Unsere Barcelona-Reise ging dann leider etwas abenteuerlich zuende. Unser Rückflug war nämlich ausgerechnet für den Tag des Generalstreiks geplant. Wir haben hin und her überlegt und sind letztendlich zur Touristeninformation gegangen um nach einem Rat zu fragen. Busse und Züge sollen nicht fahren, Autobahnen und Flughäfen bestreikt werden. Na toll. Und jetzt? Wir entschieden schon am Abend vor unserer Abreise nach Girona zu fahren. Leider war der letzte Shuttelbus schon weg und uns blieb nur noch die Zugfahrt. Also sind wir mit der U-Bahn zum Bahnhof gefahren, haben uns Tickets gekauft, am Bahnhof noch schnell ein Hotel per Telefon in Girona gebucht uns los gings. Irgendwann um kurz vor Mitternacht waren wir dann endlich im Hotel angekommen (in der ganzen Stadt wimmelte es schon vor Polizisten und Demonstranten). Am nächsten Tag war es dann wenigsten nicht mehr ganz so weit bis zum Flughafen Girona- so dachten wir. Wir sind dann sicherhaltshalber doch ein wenig früher losgefahren und dann sahen wir schon wie ein Trecker nach dem anderen losfuhr um die Straßen zu blockieren – auch die Straßen in Richtung Flughafen. Wirklich aufregend. Dann, endlich angekommen am Flughafen, durch Polizei komplett abgeriegelt, waren wir sehr erleichtert. Auch das unser Flugzeug planmäßig gestartet ist. Glück gehabt.